DEEP hat sich zum Ziel gesetzt, Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter zu fördern. Unser Anliegen ist es zu erforschen, wie wir Lernerfahrungen und -ergebnisse für alle Kinder verbessern können – unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Talente, Bedürfnisse und Interessen. Wir möchten praxisrelevantes und handlungsorientiertes Wissen bereitstellen, das sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalisierung im Hinblick auf Bildungsungleichheiten beleuchtet.
Zu diesem Zweck forschen wir zu verschiedenen Aspekten der digitalen Transformation in der Schweizer Primarstufe, bündeln nationale und internationale Expertise und engagieren uns in Transferaktivitäten mit Praxispartnern wie Staatslabor und proEdu.
Unsere Arbeit baut auf jahrzehntelanger bestehender Forschung zu Mechanismen und Strukturen von Bildungsungleichheit auf. Während zu diesen Themen bereits umfangreiche Erkenntnisse vorliegen, wissen wir noch sehr wenig darüber, wie der digitale Wandel diese Dynamiken beeinflusst – trotz seiner sehr wahrscheinlich weitreichenden Auswirkungen. Das digitale Zeitalter erfordert, dass Kinder sich neue und andere Kompetenzen aneignen können, um auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben vorbereitet zu sein. Zudem verändert sich grundlegend, wo, wann und wie Lernen stattfindet. Diese Veränderungen prägen auch die Rollen und Aufgaben von Lehrpersonen und Schulen sowie die Voraussetzungen für deren erfolgreiche Ausgestaltung.
All diese Aspekte der digitalen Transformation von Lernen und Bildung berühren Fragen der Chancengerechtigkeit und sozialer Ungleichheit. In diesem Zusammenhang beschäftigen sich die DEEP-Projekte unter anderem mit Ungleichheiten, die aus unterschiedlichem Zugang zu Technologien, unterschiedlicher Befähigung zur Nutzung digitaler Werkzeuge, unterschiedlicher Teilhabe an digitalen Lernprozessen und unterschiedlicher Qualität von Lerngelegenheiten entstehen.
In DEEP verstehen wir "Equity" als Dachkonzept, das all diese Themen umfasst und in Verbindung mit anderen theoretischen Perspektiven und Konzepten wie algorithmischer Bias, Fairness, Inklusion, Diversität und Diskriminierung betrachtet wird.
Die Wirkung von DEEP wird sich vor allem aus der Integration und Synthese der Erkenntnisse des gesamten Konsortiums ergeben und nicht nur aus den Resultaten einzelner Projekte. Im Rahmen von DEEP entwickeln wir konkrete praktische Instrumente, wie etwa Leitfäden (z.B. zur Umsetzung technologiegestützter Differenzierung im Schulalltag) und offene Bildungsressourcen (beispielsweise zur Förderung von Daten- und Algorithmenkompetenz), die eine chancengerechte digitale Bildungspraxis unterstützen.
Durch die proaktive Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen möchte DEEP dazu beitragen, dass die digitale Transformation im Schweizer Bildungssystem zu mehr Chancengerechtigkeit führt, anstatt neue Ungleichheiten zu schaffen – für eine zukunftsfähige und gerechte Bildungslandschaft in der Schweiz.